Vortrag von Prof. Dr. Jörg Stolz (Lausanne)

Zeit: Mittwoch, 5. November 2025, 18.00–19.30 Uhr

Ort: 1090 Wien, Berggasse 17, Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung (Eingang im Hof hinten, 1. Stock)

Die soziologischen Klassiker – von Auguste Comte über Émile Durkheim bis Max Weber – entwarfen große Erzählungen über den Niedergang der Religion in der Moderne. In der Folge entstand ein Streit zwischen Verfechtern der Säkularisierungstheorie und ihren Kritikern – ein Streit, der bis heute anhält. Während die einen überzeugt sind, dass sich die Länder der Welt auf einem relativ einheitlichen Modernisierungs- und Säkularisierungspfad befinden, halten andere solche Vorstellungen für eurozentrisch und betonen, dass Religion in vielen Regionen der Erde wächst. Dank immer umfangreicherer Datenbestände über eine zunehmende Zahl von Ländern ist es inzwischen möglich, diese konkurrierenden Theorien empirisch zu prüfen. Der Vortrag stellt hierzu zwei neue Forschungsarbeiten vor: Eine Studie, die soeben in Nature Communications erschienen ist und anhand verschiedener Datensätze eine weltweite Säkularisierung in drei Schritten belegt; sowie eine noch unveröffentlichte Studie, die die Theorie des säkularen Übergangs einem strengen empirischen Test anhand europäischer Länder unterzieht.

Kommentar: Prof. Dr. i.R. Franz Höllinger Institut für Soziologie (Universität Graz)

Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Buffet.