Vortrags- und Diskussionsveranstaltung

Zum Thema

Afrika ist der am stärksten wachsende Kontinent der Erde. Es wird in absehbarer Zeit zwei Milliarden Menschen beherbergen, während die Bevölkerung in Europa ohne Zuwanderung stagnieren, wenn nicht abnehmen würde. Zugleich besteht zwischen Afrika und Europa ein enormes Entwicklungsgefälle. Der Migrationssog, der dadurch entsteht, wird dokumentiert durch Migranten aus Sub-Sahara Afrika, die unglaubliche Risiken auf sich nehmen, um nach Europa zu gelangen. Auf der anderen Seite braucht Europa Zuwanderung, und auch Afrika selbst entwickelt sich wirtschaftlich viel dynamischer als man vielfach glaubt. Dadurch ergeben sich für europäische Unternehmen enorme Expansionschancen. China scheint diese viel besser erkannt zu haben. Hierzulande wird dagegen offen der Ausbau der „Festung Europa“ propagiert. Die Veranstaltung wird sich mit der Frage befassen, wie das Migrationspotential Afrika-Europa derzeit aussieht und welche Zukunftsperspektiven sich in dieser Hinsicht ergeben. Die Podiumsteilnehmer sind SozialwissenschaftlerInnen und Praktiker, die sich unter verschiedenen Aspekten wissenschaftlich und vor Ort mit Entwicklungen in Afrika befasst haben.

Die Referentinnen und Referenten

Mag. Walter Hajek MBA (*1976): Der gelernte Jurist und Betriebswirt leitet seit 2016 den Bereich Internationale Zusammenarbeit beim Österreichischen Roten Kreuz und verantwortet damit alle humanitären Einsätze und Programme der Entwicklungszusammenarbeit des ÖRK. Das ÖRK leistet weltweit humanitäre Hilfe und konzentriert sich in seinen Entwicklungsprogrammen auf die Regionen Ostafrika, Südkaukasus und Osteuropa. Im Zeitraum 2005 bis 2015 war er sowohl für das ÖRK als auch die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in zahlreichen humanitären Einsätzen und Entwicklungsprogrammen in Asien und Afrika unterwegs.

Dr. Max Haller (*1947), em. Univ.-Prof. für Soziologie der Universität Graz und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, hat zahlreiche Aufsätze und Bücher zum internationalen Gesellschaftsvergleich publiziert. 2009-2011 unterrichtete er an der SAUT University in Tansania und führte eine Studie in Äthiopien über das Wissen und Vorstellungen der Bevölkerung über Europa durch. Heuer erschien das von ihm gemeinsam mit Anne Goujon und Bernadette Müller herausgegebene Buch „Higher Education in Africa. Challenges for Moiblity and Cooperation“ (Cambridge Scholars Publishing).

Nicolle Odongo  (* 1992), studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien. Sie stammt aus Kenia und ist  im Alter von 7 Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland ausgewandert, wo sie ihre schulische Ausbildung erhalten hat. Nach dem Abschluss ihres Bachelorstudiums hat sie vor ein Masterstudium in Gender Studies zu beginnen.

Mag. Hans Stoisser (*1959), ausgebildeter Ökonom, ist Unternehmer, Berater und Autor mit vielen Jahren Erfahrungen mit Emerging Countries, vor allem in Afrika. 1982 war er Mitbegründer einer Städtepartnerschaft, in den 1990ern baute er Infrastrukturen für die Entwicklungszusammenarbeit auf, ab 2000 arbeitete er als Managementtrainer und -berater, in Mosambik, Angola, Kap Verde, Südafrika, Namibia, Kenia, Tansania, Uganda und Äthiopien. 2015 veröffentlichte er das Buch „Der schwarze Tiger – Was wir von Afrika lernen können“ (Kösel Verlag).

Moderation

Mag. Klaus Huhold (*1977), ist Außenpolitik-Redakteur bei der „Wiener Zeitung“. Er beschäftigt sich seit Jahren mit Gesellschaften und Politik in Afrika und hat zahlreiche Artikel über Migration veröffentlicht.

Walter Hajek, Hans Stoisser, Klaus Huhold, Nicolle Odongo, Max Haller